Einweihung Norbert-Thines-Platz
Am Samstag, den 9. September 2023, wurde zu Ehren unseres Kolpingsbruders, der Norbert-Thines-Platz eingeweiht. Die Einweihung wurde in das Gemeindefest von Sankt Maria integriert.
Pfarrer Martin Olf, der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Hans-Georg Mader und Bürgermeister Manfred Schulz hielten eine Rede und weihten anschließend den Platz offiziell ein.
Wer nicht dabei sein konnte, kann hier nochmal die Rede unseres Vorsitzenden, Hans-Georg Mader, nachlesen. Ein paar Impressionen gibt es in einer Bildergalerie am Ende des Textes.
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
auch ich darf sie herzlich willkommen heißen und ihnen einen angenehmen Aufenthalt auf dem anschließenden Gemeindefest der Gemeinde St. Maria wünschen.
Wir haben uns eingefunden um eine Teilfläche des St.-Marien-Platzes, welche durch Beschluss des Rates der Stadt Kaiserslautern in „Norbert-Thines-Platz“ umgewidmet wurde, gemeinsam mit der Stadt Kaiserslautern einzuweihen.
Mit der Einweihung des „Norbert-Thines-Platzes“ ehren wir einen Bürger und Ehrenbürger der Stadt um die Erinnerung an Norbert Thines wachzuhalten.
Mit 18 Jahren trat er 1950 in die Kolpingsfamilie St. Maria ein. In den 1950iger Jahren gründete er die Gruppe Jungkolping, bestehend aus Kindern und Jugendlichen in der Kolpingsfamilie St. Maria. Mit Erreichen des 18. Lebensjahr, wurden sie in die Kolpingsfamilie übernommen. Als Leiter der Gruppe Jungkolping war er Mitglied im Vorstand der Kolpingsfamilie und trug früh Verantwortung für die Gemeinschaft.
Als die Kolpingsfamilie mit einer Prunksitzung Öffentlichkeit weckte trat Norbert über viele Jahre als Bajazz in die Bütt und legte die Finger in die Wunden der großen Politik und der Stadtpolitik in Kaiserslautern.
Mit der Tätigkeit in der Kolpingjugend entstand der erste internationale Kontakt zu einem französischen Pfarrer in Burgund. Daraus entwickelte sich ein reger Jugendaustausch mit regelmäßigen Begegnungen und mit wechselseitigen Jugendzeltlagern in Burgund und in der Pfalz.
Unter Pfr. Gerhard Fischer, Präses des Diözesanverbandes Kolpingwerk Speyer, übernahm Norbert Thines das Amt des Diözesansekretärs. In dieser Zeit hinterließ Norbert Spuren im Diözesanverband Speyer und im Bundesverband in Köln. Norbert war ein gerne gesehener Referent in den Kolpingsfamilien des Diözesanverbandes. Noch heute erinnern sich Kolpingsgeschwister aus Kolpingsfamilien des Diözesanverbandes, welche Norbert als Diözesansekretär erlebt haben, gerne an diese Zeit.
In seiner Kolpingsfamilie St. Maria entwickelte Norbert viele soziale Ideen, Projekte und internationale Kontakte, die bis heute in unserer Kolpingsfamilie Kaiserslautern-Zentral ihren festen Bestand haben und gepflegt werden.
Mit Gründung der Pfarrgemeinderäte 1968 im Bistum Speyer, einer Laienvertretung der Pfarreien, die den Laien erstmals ein Mitspracherecht einräumte, gehörte Norbert in der Pfarrei St. Maria zu den Ersten, die sich im Arbeitskreis „Ökumene“ für eine Zusammenarbeit mit der Apostelkirchengemeinde engagierten. Ökumenische Arbeit blieb ihm bis zuletzt eine Herzensangelegenheit.
Vom Büro des Diözesanverbandes Kolpingwerk Speyer am Adolph-Kolping-Platz, Kaiserslautern, wechselte er als Geschäftsführer des 1.FCK auf den höchsten Fußballberg Deutschlands. Auch als Geschäftsführer, Vizepräsident und Präsident bestimmten die Ideen Adolph Kolpings sein Handeln. Von den internationalen Kontakten, die er durch seine Tätigkeit beim 1. FCK knüpfen konnte, profitierte auch die Kolpingsfamilie. Mit den FCK-Fanclubs wurde z. B. eine gemeinsame Hilfsaktion ins europäische Ausland durchgeführt. Der Beweis hierfür ist in Form eines T-Shirts im FCK-Museum zu sehen.
Nach 30 Jahren gab Norbert Thines das Amt des Vorsitzenden bei der Kolpingsfamilie Kaiserslautern-Zentral, früher St Maria, ab. Im Vorstand arbeitete er auch als Ehrenvorsitzender mit.
Mit Gründung der Aktion „alt – arm – allein“, die zum Ziel hat, Menschen in sozialschwachen Lebenssituationen zu unterstützen, mit den Trägern Apostelkirchengemeinde, Pfarrei St. Maria und der Zeitung „Die Rheinpfalz“ wurde Norbert als Vertreter der Pfarrei St. Maria entsandt und zum Vorsitzenden gewählt. Das Amt begleitete er bis zur Erkrankung. Mit Geschick und Herzblut leitete er „alt – arm – allein“ und die Aktion, die sich hervorragend entwickelte, fand Anerkennung unter der Bürgern unserer Stadt.
Ehrenamtliches Engagement sind ohne starke Frau im Hintergrund als Stütze nicht möglich. Seine im April verstorbene Ehefrau Beatrix, die den heutigen Tag nicht mehr erleben durfte, hat ihn in all den Jahren seiner Tätigkeit auf vielen Ebenen unterstützt und den Rücken freigehalten. Seiner Ehefrau Beatrix gilt ebenfalls unser ehrendes Andenken.
Norbert Thines, als das soziale Gewissen der Stadt, vom damaligen Oberbürgermeister Klaus Weichel, bezeichnet, wird mit der Nennung eines Platzes mit seinem Namen in seiner Stadt, wo er im Schatten zwischen Apostelkirche und Marienkirche sein Leben verbrachte, geehrt.
Bewahren wir ihm ein würdiges Andenken.